Vorbereitet sein auf den Fall der Fälle: In Bocholt fand im Mai 2024 eine Großübung des Technischen Hilfswerks (THW) statt. Der Nachwuchs trainierte für den Ernstfall. Und es dürfen gerne neue Lebensretter dazu kommen.
Foto: THW Bocholt
Vorbereiten auf einen Hochwassereinsatz
Der THW-Nachwuchs trainierte im Mai 2024 mit Gastmannschaften aus Ahaus und Gronau drei Tage in Bocholt. Der Freitagabend fing noch ganz entspannt an: bei Kennlernspielen und Grillen am Lagerfeuer konnten sich alle erstmal kennenlernen und austauschen. Doch der Samstagmorgen startete nach dem Frühstück mit ordentlich Arbeit am Kieswerk in Werth: Die Jugendlichen ließen Tauchpumpen zu Wasser und verlegten eine Schlauchstrecke über 120 Meter. Zudem befüllten und verlegten sie 400 Sandsäcke am See – genau wie die Erwachsenen THW-Einsatzkräfte im letzten Dezember noch im Hochwassereinsatz.
Menschen aus Trümmern retten
Nachmittags wurde die Trümmerstrecke des THW Ortsverbandes Bocholt ausgiebig genutzt: aus dem Röhrensystem wurden lebensecht verletzt-geschminkte Personen gerettet, dafür mussten die Jugendlichen sich aber zuerst Zugangsöffnungen durch Holzbarrikaden und eine Betonwand mit schwererem Aufbrechgerät herstellen. Weitere Personen wurden aus den oberen Stockwerken gerettet. Dazu bauten die Jugendlichen eine Konstruktion aus Leitern, um die Person schonend zu retten.
Schließlich durften sie sich auch noch selbst in das erste Stockwerk mit einem Seilzug hinaufziehen und wieder ablassen.
Keine Sicht im verrauchten Gebäude und nachts Alarm
Komplett erschöpft waren dann alle, nachdem auch noch eine Person aus einem verrauchten Gebäude gefunden und gerettet wurde. Dabei trugen die Nachwuchsretter Atemschutz-Attrappen auf dem Rücken und Atemmasken vor dem Gesicht – und die Sicht war dabei gleich Null. Abends fielen alle in den gesegneten Schlaf – der aber nur bis kurz nach Mitternacht anhielt: Alarm! Die „Polizei“ rief die Jugendlichen zu einer nicht ganz ernsten Vermisstensuche in die Bocholter Tonwerken. Das nächste Übungsszenario wartete.
THW sucht Nachwuchs
Flott war großflächige Beleuchtung aufgebaut und die Vermissten gefunden, der Schlaf nach halb vier Uhr morgens fiel dann auch wirklich nicht mehr schwer. Sonntagmorgen nach dem Frühstück stand dann die Heimreise für die insgesamt 45 Jugendlichen und neun Betreuerinnen und Betreuer auf dem Plan. Schon jetzt ist die nächste Großübung für das nächste Jahr geplant. Hierzu sucht die THW-Jugend Bocholt jederzeit interessierte Mädchen und Jungen im Alter von 12-18 Jahren. Jeden ersten und letzten Samstag findet der Ausbildungsdienst der Jugendgruppe statt. Interessierte können sich unter jugend@thw-bocholt.de melden.