Isselburg. Eure BOH-Lokalpiloten waren auf dem Isselburger Stadtfest 2023 zu Gast. Am Bühnenwagen durften die Besucher Menschen erleben, deren Leidenschaft Auto, Mofa, Trike oder Bike heißt. Und jeder Einzelne hat eine Mission.
Von Iron Skulls bis Robin Hood
BOH-Lokalpilotin Gabi Frentzen freute sich, dass die geladenen Fahrer die Temperaturen mit über 30 Grad nicht scheuten und nach Isselburg kamen. Mit dabei der Mofaclub Iron Skulls aus Bocholt, Motorsportler Ralf Jordan mit dem Team von Last Minute-Racing aus Bocholt, Präsident und Mitglieder von Robin Hood – Biker & Triker e.V., Traktorfahrer und Gänsehüter Reinhard Joosten aus Dingden und Moped-Oldtimerfan Werner Büdding aus Bocholt.
Mofa, Kutte, Spaß und Bier
Iron Skulls-Clubchef Pascal Hoffmann kam mit drei weiblichen Mitgliedern zur Bühne gefahren. „Der Rest liegt noch im Salz”, lachte er. Seit 2003 gibt es den Bocholter Mofaclub. Anfangs allerdings habe man sich so aus einer Bierlaune heraus getroffen. „Im letzten Jahr aber haben wir mal Nägel mit Köpfen gemacht”, so der Bocholter. „Wir sind auf 16 Mitglieder gewachsen, es macht einfach Riesenspaß.” In ihrem Clubheim treffen sie sich, lachen und trinken Bier und Schnaps. Aber bevor es zur Sache geht, schnappen sie sich ihre Mopeds, ziehen die Kutten drüber und dann geht’s durch Bocholt und Umgebung. Ob sie noch Neuzugänge aufnehmen? „Wenn es passt, ja”, so Pascal Hoffmann. Und dann gibt’s garantiert auch Rat und Hilfe beim Schrauben, denn die Clubmitglieder sind durchaus stolz auf ihre „Schätzchen”.
Kadett C Coupé: Rennsemmel statt Oldtimer-Cruiser
Wer heute noch einen gepflegten Kadett C Coupé sein eigenen nennen darf, der hat schon einen besonderen Oldtimer. 1973 bis1979 wurde der zweitürige Opel gebaut, auch als sportliche GT/E-Version. Das Team von Last Minute Racing allerdings hält nichts von softem Cruisen, wenn die Rennfahrer zum Lenkrad greifen, dann ist Piste angesagt. So wie der Kadett muss auch die Rennsemmel Ascona auf seinen alten Tagen noch richtig arbeiten. Und damit das Rennen erfolgreich läuft, dafür ist ein junger Co-Pilot zuständig: Christopher Sembritzki. „Der ist klasse”, so Ralf Jordan, der sich in der Motorsportszene als alten Hasen bezeichnet, und lacht: „Eigentlich müsste der mit einem jüngeren Fahrer auf Pokaljagd gehen, aber das sage ich ihm nicht, ich will ihn ja behalten.” Das Team von Last Minute Racing liebt die Rennwochenenden. „Schotterslalom, ja”, so Ralf Jordan, „aber ich liebe Nürburgring.” Er und seine Teamkollegen verrieten den Besuchern mehr über die Leidenschaft Faszination Autorennen. Die Kinder aber trauten sich eher nicht, im Pilotensitz Platz zu nehmen. Sie hatten doch Respekt vor den Fahrzeugen und vielleicht auch vor der Crew.
In Kürze werden wir ausführlich über das Last Minute Racing-Team berichten. Ralf Jordan ist Teil der BOH-Lokalpilot-Redaktion.
Mit Trecker und Nostalgie-Moped
Reinhard Joosten fuhr mit seinem alten Holder vor. Und der Dingdener hatte gleich Anhang mitgebracht. Im Anhänger verstaut hatte er zwei seiner Ausstellungsgänse. Und die durften draußen im extra aufgebauten Gehege weilen. Immer mit einem kleinen Schattenbereich und frischem Wasser war es dem Gänsehüter möglich, den Kindern eine Freude machen. Und als der Bocholter Werner Büdding mit seinem Oldtimer-Moped anreiste, war es inzwischen schon so heiß, dass viele Besucher Schatten oder das kalte Nass suchten. Auch ihn und sein „Lieblingsspielzeug” werden wir in einem separaten Bericht noch vorstellen.
Herzen zum Leuchten bringen
Was wäre die Welt bloß ohne Humor und Menschen, die lachen können? Als sich die Mitglieder vom Verein Robin Hood – Biker and Triker e.V. vorstellten, wurde schnell deutlich: Die Jungs haben immer einen guten Spruch auf Lager. So auch Präsident Rainer Tillmann, der mit einem Trike in Orange vorfuhr. Aber nicht nur Spaß steht für die Vereinsmitglieder im Vordergrund. „Uns liegt am Herzen, Kindern und Senioren, Menschen mit Inklusionshintergrund und all denen, die einfach mal eine Freude verdienen, einen unvergesslichen Tag auf unseren Bikes, Trikes oder Rykern zu ermöglichen”, so Tillmann. Ziel sei es, Herzen zum Leuchten zu bringen und zwar unentgeltlich.
Weihnachten und Ostern im Kostüm
„Wenn man ein an Leukämie erkranktes Kind auf seinem Rücksitz weiß, dann ist das immer ein besonderes Gefühl”, sagt Tillmann. Er selbst wohnt in Goch, aber den Mitgliedern ist kein Weg zu weit, um irgendwo Freude zu bereiten. Mit mehreren Standorten in Deutschland sind schnell Wünsche erfüllt. „Die Freude in den Gesichtern zu sehen, das alleine ist es schon wert”, so Mitglied Martin Hünting aus Bocholt. Weihnachten und Ostern ist er im entsprechenden Kostüm unterwegs, dann werden vom Verein Treffen organisiert und darüber kommen wiederum Spendengelder zusammen. „Gerne jederzeit Kontakt aufnehmen, wenn wir aktiv werden können”, so der Präsident. „Auch bei schönen Ereignissen so zum Beispiel einer Hochzeit.” Auf dem Stadtfest ließen es sich die fahrenden Robin Hoods nicht nehmen, einer Rollstuhlfahrerin „auf den Bock zu helfen”. Die freute sich genauso wie all die anderen großen und kleinen Stadtfestbesucher, die Platz nehmen durften.
Die gemeinsame Mission Lebensfreude
„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, trotz des Brückentages in der Woche vor dem Stadtfest noch so tolle Gäste an der BOH-Lokalpilot-Bühne begrüßen zu können”, so Moderatorin Gabi Frentzen. „Ob Mofa-, Rennfahrer, Triker oder Biker – alle Teilnehmer, die ich vorstellen durfte, haben eine gemeinsame Mission – die pure Lebensfreude. Und davon geben sie auch gerne was ab.”
Fotos: Gabi Frentzen