Die Fußball-Europameisterschaft ist sportlich gesehen noch nicht zu Ende – die Alarmbereitschaft für viele ehrenamtliche Einsatzkräfte des Kreises Borken aber schon. Was heißt das?
Ganz einfach: Am Samstag, 6. Juli 2024, stand für sie im Rahmen der landesweiten vorgeplanten überörtlichen Hilfe für das Spiel England gegen Schweiz in Düsseldorf die letzte „Sitzbereitschaft“ am Standort des DRK-Kreisverbandes in Borken an. Diese Gelegenheit nutzte der Kreis Borken für ein „Dankeschön-Grillen“ für die vielen beteiligten Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes, Malteser Hilfsdienstes, Arbeiter-Samariter-Bundes, der Freiwilligen Feuerwehren sowie den weiteren Unterstützungskräften aus dem gesamten Kreisgebiet.
Mehr als 100 Kräfte an zwölf Spieltagen
Mehr als 100 Kräfte taten insgesamt Dienst: an zwölf Spieltagen mit dem Patiententransportzug 10 (PTZ-10), zudem noch für drei Spiele mit dem ABC-Zug und vier Spiele mit dem PSU-Team (Psychosoziale Unterstützung).
Dankesschön für den Einsatz
„Dankeschön für ihren großartigen Einsatz! Sie haben sich in den letzten drei Wochen in Bereitschaft gehalten und gemeinsam an einem Strang gezogen, um die Sicherheit der Europameisterschaft im eigenen Land mit zu gewährleisten“, betonte Kreisordnungsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow vor Ort. „Wir sind froh, dass wir im Kreis Borken auf diese Vielzahl ehrenamtlicher Einsatzkräfte bauen können, die sich jederzeit im Sinne des Allgemeinwohls engagieren“, ergänzten Hendrik Schuurmann, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, und Katharina Schroer, Leiterin der Fachabteilung Gefahrenabwehr des Kreises Borken.
NRW bat um Hilfe aus den Kreisen
Das Land Nordrhein-Westfalen hatte für die Spiele im Westen überörtliche Hilfe aus den Kreisen und kreisfreien Städten vorgeplant – der Kreis Borken war mit dem PTZ-10, dem ABC-Zug und dem PSU-Team für die Spielorte Dortmund, Düsseldorf und Gelsenkirchen in Bereitschaft. Die Einheiten waren allerdings nicht vor Ort, sondern wären auf Alarmierung von hier aus in die Spielorte ausgerückt.
PTZ-10
Der Patiententransportzug (PTZ)-10 des Kreises Borken stand an zwölf Spieltagen in Dortmund, Düsseldorf und Gelsenkirchen in Bereitschaft. Um bei einer Alarmierung in der Spielstadt Düsseldorf zeitnah vor Ort zu sein, sammelten sich die Einsatzkräfte für die Zeit ihrer „Sitzbereitschaft“ drei Mal beim DRK-Kreisverband in Borken. Die Rufbereitschaft begann jeweils drei Stunden vor Spielbeginn und endete rund zwei Stunden nach dem Schlusspfiff.
Feuer- und Rettungswache Bocholt als Verstärkung
Der PTZ-10 setzt sich zusammen aus vier Krankentransportwagen, vier Rettungswagen und einem Führungsfahrzeug. Er wurde besetzt mit ehrenamtlichen Einsatzkräften des Deutschen Roten Kreuzes, Malteser Hilfsdienstes und des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie Notärzten des Kreises Borken. Verstärkt wurden sie durch Kräfte der Kreisleitstelle und der Feuer- und Rettungswachen Bocholt, Borken und Gronau. Im Alarmfall hätten sie sich bei der Feuerwehr Raesfeld gesammelt und wären dann gemeinsam im Verband zur Spielstadt gefahren.
ABC-Zug für drei Spiele in Alarmbereitschaft
Der ABC-Zug des Kreises Borken hielt sich für drei Spiele in Gelsenkirchen in Alarmbereitschaft. Er ist spezialisiert auf Einsätze mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahrstoffen und wird von den Feuerwehren Borken und Bocholt gestellt.
Psychosoziale Notfallversorgung jederzeit gewährleistet
Das PSU-Team des Kreises Borken war für vier Spiele in Gelsenkirchen als Staffel in Bereitschaft. Gemeinsam mit dem gesamten Regierungsbezirk Münster hätten sie bei Bedarf eine psychosoziale Notfallversorgung für die Einsatzkräfte in Gelsenkirchen geleistet. Es setzt sich zusammen aus besonders geschulten Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren im Kreis Borken.
Sanitätsdienst sichergestellt
So ganz vorbei ist die Fußball-EM für die eherenamtlichen Einsatzkräfte aber noch nicht: Parallel zu den „Sitzbereitschaften“ stellen die Hilfsorganisationen im Kreis Borken bei den zahlreichen Public-Viewing-Veranstaltungen im Kreisgebiet sowie in den Spielorten die sanitätsdienstliche Versorgung sicher – und diese laufen noch bis zum Finale.
„Glücklicherweise ist es für unsere Einsatzeinheiten zu keiner Alarmierung gekommen, sodass die Bereitschaften nicht ausrücken mussten“, resümiert Katharina Schroer.
„Dankeschön-Grillen“ für die vielen beteiligten Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes, Malteser Hilfsdienstes, Arbeiter-Samariter-Bundes, der Freiwilligen Feuerwehren sowie den weiteren Unterstützungskräften aus dem gesamten Kreisgebiet an der „Sitzbereitschaft“ im Rahmen der landesweiten vorgeplanten überörtlichen Hilfe (Foto: Horst Andresen/DRK)