Dingden. Ein ungewohntes Bild zeigte sich mir im November 2023 im St. Josef-Haus in Dingden. Mitten im Gang stand da ein Esel und futterte ganz gemütlich ein paar Möhrchen. Was ich nicht wusste: Der ponygroße Vertreter der Pferdefamilie hat in dem Seniorenheim nicht nur einen Job, Felix hat auch Fans.
Esel einmal im Monat zu Gast
Per Zufall treffe ich auf Stippvisite in Dingden Felix. Felix ist ein Zwergesel und ist einmal im Monat zu Gast im St. Josef-Haus in Dingden. Natürlich kommt Felix nicht alleine, am Ende der Leine finden wir Inge Gores. Sie und ihr Mann sind echte Eselfans und besitzen einen Eselhof.
Anwesend sein und Freude bereiten als Job
An diesem Vormittag ist sie mit Felix unterwegs. Und damit der ganz entspannt seinen Job machen kann, hat sie eine Schüssel mit Möhren dabei. Die gibt es als kleine Leckerbissen. Karotten und Apfel nämlich schmecken Eseln gut. Welchen Job Felix hat? Nun, Esel sind bekanntlich liebenswerte Tiere, deren Anblick uns Menschen glücklich macht. Die Bewohner des Dingdener Seniorenheims jedenfalls haben den Felix fest in ihr Herz geschlossen. Sie streicheln ihn und geben ihm gerne auch mal eine Möhre als Belohnung dafür, dass er einfach da ist und Freude bereitet.
Ein kleiner Esel mit vielen Fans
Wie aber kam der Esel zu den Senioren? Vor drei Jahren fand Inge Gores Mutter im St. Josef einen Platz. Und natürlich vermisste sie die Esel. „So ist die Idee entstanden, den Esel mal mit auf Besuch zu nehmen“, lacht Inge Gordes. „Inzwischen sind wir einmal im Monat da und Felix hat inzwischen viele Fans hier.“ Felix ist von seiner Größe für einen Esel eher klein. Aber das ist gut so, denn so ist er auch für die Bewohner, die den Rollstuhl benötigen, immer auf Augenhöhe.
Erinnerung an einen Gummistiefel-Beißer
Was verbinde ich mit einem Esel? Das laute Iaaah natürlich. Aber auch eine Erinnerung an meine Kinderzeit, als ich einen Esel füttern wollte und der mir in meinen Gummistiefel beißen wollte. Naja, die Stiefel waren rot. Vielleicht dachte er damals, da unten liegen zwei Möhren. Mein Vater warnte mich immer: Achte auf die Ohren eines Esels. Wenn die nach hinten liegen, dann lass‘ ihn mal besser in Ruhe.
Tierischer Besuch tut älteren Menschen gut
Ich bin froh, dass ich an diesem Vormittag weder rote Gummistiefel trage noch einen Felix sehe mit zurückliegenden Ohren. Alles gut also bei diesem spontanen Treffen, das mir, zugegeben, große Freude bereitet. Tier sind schließlich etwas Wunderbares. Und ihr Besuch tut auch älteren Menschen gut.
Ein Esel lässt sich immer gerne bitten
Inge Gores jedenfalls weiß ganz genau, in welcher Stimmung sich ihr Felix befindet. Und ihr ergeht es genauso wie mir: Es ist einfach schön zu sehen, wie der Esel bewundert und auch gestreichelt wird. Natürlich frage ich mich, ob der tierische Jobber auch im Ess-Saal willkommen ist. Seine Besitzerin klärt mich lachend auf: „Naja, manchmal findet er den Weg auch dahin.“ Nun, auf jeden Fall wohl, wenn es Möhrengemüse gibt.
Ansonsten tickt Felix nicht anders wie alle anderen Esel: Was er nicht will, das will er nicht. Und wenn er wohin gehen soll, dann nimmt man ihn nicht einfach mit. Man sagt freundlich: Bitte!“