Bocholt. Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und fand 2022 zum zehnten Mal statt. 245.000 Radfahrende beteiligten sich – darunter auch 425 Bocholter. In der Auswertung ergibt die Befragung der Bokeltsen die Note 3,09. Damit schafft Bocholt es auf den zweiten Platz. Ein gutes Ergebnis?
„Wir sind stolz darauf, auch in diesem Jahr wieder auf dem Treppchen zu stehen”, so Bürgermeister Thomas Kerkhoff. Das sei mit Blick auf das umfangreiche Teilnehmerfeld eine ‘ausgezeichnete Leistung’. Im Ranking standen 113 Orte in der entsprechenden Größenklasse. Der Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sei aber auch eine gute Gelegenheit, so Kerkhoff, kritische Stimmen zu hören und Verbesserungsvorschläge für die Planung aufzunehmen.
Die Stärken und die Schwächen
Drei Stärken – so die Auswertung – kennzeichnen das Fahrradklima vor Ort: In Bocholt radeln Alt und Jung, das Stadtzentrum ist leicht zu erreichen und es ist ein zügiges Radfahren möglich. Hierfür gab es Noten von 1,6 bis 1,9. Die schlechteste Bewertung gab es für ein öffentliches Fahrradangebot/Fahrradverleih (4,1), die Fahrradmitnahme im öffentlichen Verkehr (4,1) und Fahrradiebstahl (5,0). In diesen Punkten sei bei der Stadt einiges in Bewegung, heißt es in der Presseinformation der Stadt Bocholt.
Sicheren Abstellplatz per App buchen
So werde es beispielsweise an der Radstation am Bahnhof künftig eine Möglichkeit geben, sein Rad sicher abzustellen. Die Buchung werde mittels App möglich sein, teilt die Stadt Bocholt mit. Ähnliche Einrichtungen solle es künftig auch an der Bocholter Fachhochschule und an verschiedenen Standorten in der Innenstadt geben.
Radwege den Anforderungen anpassen
Auch das Abstellen der Räder soll in Bocholt künftig komfortabler werden, heißt es: So wolle man die bislang vielerorts verbauten Reihenfahrradständer nach und nach durch Anlehnbügel ersetzen. Wo immer möglich, werde man außerdem Breite und Beschaffenheit der Radwege an heutige Anforderungen anpassen, so zum Beispiel an der Veloroute / Fahrradachse Aasee, wo der Radweg in einer Breite von drei Metern ausgebaut und asphaltiert wird.
Baustellen-Führung bemängelt
Es gilt trotz Rang 2 wohl noch etliche Punkte zu verbessern, wenn man sich die Benotung der Bocholter Teilnehmer im Mittelfeld anschaut: geöffnete Einbahnstraße in Gegenrichtung (2,4), Spaß oder Stress (2,4), Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer (2,5), Werbung für das Radfahren (2,6), Wegweisung für Radfahrer (2,6), Winterdienst auf Radwegen (2,9), Sicherheitsgefühl (2,9), Reinigung der Radwege (3,0), Konflikte mit Fußgängern (3,0), Medienberichte (3,0), Hindernisse auf Radwegen (3,2), Fahrradförderung in letzter Zeit (3,3), Ampelschaltungen für Radfahrer (3,4), Konflikte mit Kfz (3,5), Fahren im Mischverkehr mit Kfz (3,6), Abstellanlagen (3,6), Oberfläche der (Rad)wege (3,6), Falschparkerkontrolle auf Radwegen (3,7), Führung an Baustellen (3,8) und Breite der (Rad)wege (3,9).
Stadt will in Kürze informieren
In Bocholt sei, so die Verwaltung, einiges in Bewegung. Man wolle in Kürze weitere Informationen veröffentlichen. Hier der ADFC-Test im Detail.