Rhede/Wesel. Gleich mehrere Oldtimer darf Elke Luce ihr eigen nennen. Das Herz der Weselerin aber schlägt für das weiße Schmuckstück Citroen 11CV. Warum? Nun, der Klassiker besitzt diesen Hauch Gangsterstyle. Wir trafen Elke Luce auf dem Maiensonntag in Rhede und kamen gemeinsam ins Schwärmen.
An Oldtimern mangelt es Elke Luce nicht. Es ist das Hobby, das sie mit ihrem Mann seit Jahren teilt. Doch wer mehrere Oldies besitzt, muss diese auch bewegen. „Also haben wir uns seinerzeit entschlossen, unsere Autos für Hochzeitsfahrten zur Verfügung zu stellen”, so die Weselerin. „Das macht sehr viel Spaß, ist natürlich auch Arbeit. Denn die Fahrzeuge müssen ja immer instandgehalten werden.”
Traumauto 11CV mit graziler Figur
Auch der Citroën 11CV, der an jenem verkaufsoffenen Sonntag vor einem Brautgeschäft steht und die Blicke der Innenstadtbesucher auf sich zieht, braucht viel Liebe. Warum haben sie an diesem Tag genau den mitgebracht hat? „Weil das mein Lieblings-Oldtimer ist”, lacht Elke Luce. „Es ist einfach mein Traumauto.” In dem Weiß, dekoriert mit Blumen, macht der 11CV eine grazile Figur. Er ist praktisch wie gemacht für den Hochzeitseinsatz. Setzt man sich aber rein, dann kann man diesen Hauch Gangster-Style selbst bei blau-weißer Lederausstattung noch spüren.
Französische Limousine BJ 1953
Der 11CV ist ein überaus faszinierendes Automobil. „Er ist von Baujahr 1953″, verrät uns die Oldtimerbesitzerin. „Wir haben ihn in dem Zustand gekauft, dieser Citroen war immer schon mein Traum. Und dann haben wir ihn gesehen und sofort zugeschlagen.” Ihre Gangster-Limousine steht wirklich gut da. Kein Wunder, denn der 11 CV gilt als überaus zäher Autoklassiker. Die legendäre französische Limousine läuft und läuft und läuft. Immer natürlich vorausgesetzt, dass man das Schätzchen pflegt.
An Pflege mangelt es dem schönen Franzosen nicht
Für die Weselerin kein Problem. „Wir haben eine kleine Werkstatt, da kann sich mein Mann voll und ganz austoben”, erzählt sie. „Und vor und nach Einsatzfahrten ist es ohnehin Pflicht, das Fahrzeug zu prüfen und natürlich zu säubern. Also an Pflege mangelt es meinem 11 CV nicht.” Sie weiß, dass sie mit dem Kauf einen guten Griff getan hat. Denn das Fahrzeug wurde auch zuvor gut gepflegt.
Warum Gangsterlimousine?
Der 11 CV besitzt einfach eine hervorragenden Straßenlage, was auch am Frontantrieb liegt. Er war in den Fünfzigern in der Zeit das ideale Fluchtfahrzeug. „Wenn ich damit unterwegs bin, dann bin ich nicht auf der Flucht”, lacht Elke Luce. „Mein Citroenchen würde die 130 Spitze wohl schaffen, aber einen Oldtimer reizt man nicht aus. Der ist zum Cruisen da. Also fahre ich immer schön piano mit maximal 80 km/h.” Das macht Sinn, denn wenn sie unterwegs ist, hat sie oft Brautleute an Bord. Und da die gerne auch schon mal ein Gläschen Sekt auf der Fahrt genießen, ist gemütliches Fahren ohnehin Pflicht.
Schöner breiter Einstieg
„Schön ist natürlich der breite Einstieg”, weiß Luce. “Da passt ein ordentlichen Reifrock rein – kein Problem.” Zur Erklärung: Die vorderen Türen der Wagen sind hinten angeschlagen. Sie so genannten Selbstmördertüren erlauben einen bequemes Ein- und Aussteigen.
Auf Gangster folgt Götting
Was dieses nostalgische Auto wohl schon alles erlebt hat? Gebaut wurde die Reihe bekannt als Traction Avant in den Jahren 1934 bis 1957 mit 1,3 bis 2,9 Liter Ottomotoren. er 11 CV hat 1911 cm³ und leistet etwa 56 PS (41 kW) bei gleicher Drehzahl. Der Verbrauch des 11 CV liegt bei etwa 12 Liter auf 100 km. Übrigens: Nachfolgemodell des 11 CV ist die „Göttin”, der Citroen DS.