Bocholt. Opel Kapitän, Chevrolet Bel Air, Käfer Cabrio als Ratte, Ford Mustang, Corvette: Am 30. April 2023 waren in der Bocholter Innenstadt anlässlich „Bocholt blüht” wieder die schönsten Oldtimer zu sehen. Rund 400 Oldtimer-Besitzer präsentierten ihre nostalgischen Fahrzeuge. Als Moderator stellte Georg Meyering die Klassiker fachkundig vor. Schmunzeln durfte man hingegen dort, wo die verrückten Oldtimer-Besitzer ihre Umbauten oder eine Ratte ausstellten.
400 Oldtimer in Bocholt-City
Als der Oldtimertreff zu „Bocholt blüht” startete, waren es gerade mal 166 Anmeldungen, die dem Stadtmarketing Bocholt vorlagen. 2023 kamen 400 Oldtimer-Besitzer in die City, um ihr Fahrzeug zu präsentieren. Natürlich steht und fällt ein solcher Treff mit dem Wetter. Die Bokeltsen aber hatten in diesem Jahr Glück. Bei herrliche Sommerwetter durften sie durch die Straßen schlendern und die Autoshow genießen.
Neuwagen und Klassiker mit Wertstabilität
Nicht nur Oldtimer gab es zu sehen, auch Neufahrzeuge. Manfred und sein Sohn Ingo Leiting vom gleichnamigen Autohaus waren mit der Crew vor Ort und erklärten interessierten Besuchern die neuen Seat-, Skoda- und Cupra-Modelle. Auch das Team von Automobilgold lockte an seinen Infostand. Auch hier gab es schöne Fahrzeuge zu bestaunen, genauer gesagt Autoklassiker und Sportwagen mit Wertstabilität. Von ADAC bis TÜV Rheinland konnten sich die Besucher informieren und auch den ein oder anderen Tipp abholen.
Tolle Atmosphäre in der Stadt
„Das war eine ganz tolle Atmosphäre in der City”, freute sich auch Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues. Die vielen Fahrzeuge –alle älter als 25 Jahre – konnten bei strahlendem Sonnenschein im Liebfrauenviertel, am Markt bzw. St.-Georg-Platz, auf dem Neutorplatz, am Ostermarkt, auf dem Crispinusplatz, in verschiedenen Straßen und an den Einkaufszentren bewundert werden – und das taten die Citybesucher schon ab Mittag überaus zahlreich.
Zeitweise war es tricky
Es gab schon gegen 14. Uhr keine Parkplätze in Bocholt (nicht für Gäste und Kunden, nicht für Oldtimer). „Wir haben für die Oldtimer wirklich jeden Quadratmeter in der Innenstadt frei gemacht, aber es war echt tricky, alle unterzubringen,“ so Dieckhues. „Die Akteure vom Oldtimer-Stammtisch Grenzland Classic und die THW-Jugend haben einen ganz fantastischen Job gemacht – sollte wirklich jemand keine Standplatz mehr bekommen haben, dann entschuldigen wir uns – aber mehr ging einfach nicht!“
Stadtbusse gut besetzt
Auch die Stadtbusse waren sehr gut besetzt. Die Besucher drängten durch die Innenstadtstraßen und die Shopping Center. „Der Besucherstrom war tatsächlich so wie vor der Pandemie, es war richtig was los in Bocholt-City“, so die Einschätzung von Maren Weitauer, Centermanagerin vom Neutor-Platz. „Für die Oldtimer mussten wir sozusagen anbauen, selbst hier rund um den Neutorplatz und in Nebenstraßen wie Casinowall und Schanze standen die wunderschönen alte Autos!“
Petrus ist ein Oldtimerfan
Vor allem zwischen 12.30 und 14.30 Uhr hatten die Mitglieder vom Oldtimer-Stammtisch Grenzland Classic, das Stadtmarketing sowie die THW-Jugendgruppe mit den Oldtimern und den benötigten Parkflächen arg zu kämpfen. Fast alle kamen auf einmal, fuhren zum Markt und zum Liebfrauenplatz, der Rückstau ging bis hinter die Ostertor-Apotheke oder vom Markt aus auf die Boesstiege. „Es war ein bisschen Geduld gefragt,“ so Dieckhues. „Der Ansturm auch nicht gemeldeter Fahrzeuge war bei dem tollen Wetter enorm, was uns natürlich eigentlich freut, zugleich sind wir aber organisatorisch an unsere Grenzen gestoßen. Dennoch: Petrus muss ein Oldtimerfan sein!“
Trecker, Sportautos und Feuerwehrtechnik
Auf dem St.-Georg-Platz hatten der Automobilclub Bocholt im ADAC und der Oldtimer-Stammtisch Grenzland Classic etliche Sportautos aufgebaut. Dazu gab es Tipps und Auskünfte zum Oldtimerservice. Der Treckerclub Barlo und die Feuerwehr Bocholt sorgten für die Attraktionen im Süden der City. Die Interessengemeinschaft zur Erhaltung historischer Feuerwehrtechnik im Stadtfeuerwehrverband Bocholt begeisterte am Neutor-Platz mit Drehleiter und etlichen alten Einsatzfahrzeugen. Der Treckerclub Barlo stellte zahlreiche Exponate vor den Shopping-Arkaden auf, und es kamen aus dem Umland sogar Gastfahrzeuge dazu. „Richtig schöne Trecker! Und toll, dass die Barloer trotz eigener Veranstaltung ‚Wunderbarlo‘ mitgemacht haben. Wir mussten schon um den vorgeschriebenen Rettungsweg für die Feuerwehr kämpfen,“ war Centermanager Heiko Wagner begeistert.
Moderator glänzte durch Fachwissen
Die Oldtimer-Ausfahrt von Grenzland Classic fand allerdings nicht zu „Bocholt Blüht“ statt, sie wird erst später durchgeführt. „Das war auch gut so, denn alle Mitglieder und Helfer des Oldtimerclubs wurden dringend für die vielen Fahrzeuge beim Treffen in der City gebraucht,“ so Dieter Niemann vom Oldtimer-Stammtisch. Autofans waren auf dem Marktplatz übrigens bestens aufgehoben. Denn dort stellte Moderator Georg Meyering viele alte Fahrzeuge vor. Und das machte Spaß, denn Meyering wusste über jedes Fahrzeug viel zu erzählen – aus der jeweiligen Autogeschichte wie auch von technischer Seite.
Oldtimerbesitzer herrlich verrückt
Die Autoschau zeigte sich hier und da übrigens auch mal seiner verrückten Seite. Von ausgefallen Umbauten bis hin zum Käfer Cabrio als Ratte aufgemacht durfte auch herrlich geschmunzelt werden. Das Bundesgesundheitsministerium warnt: Das Berühren dieses Fahrzeug kann schlagartig Zahnausfall verursachen, gab es auf einer Windschutzscheibe zu lesen. Und gleich nebenan wurde deutlich: Vorsicht, Fahrer beißt!
Das war schön, Herr „Kapitän”
BOH-Lokalpilotin Gabi Frentzen durfte viele Oldtimer-Besitzer kennenlernen. Auf www.boh-lokalpilot.de gibt es dazu noch viele schöne Stories und O-Töne. Mit dabei auch Hermann Welling und sein Opel Kapitän aus dem Jahr 1951. Mit viel Liebe und nicht unerheblichen finanziellen Einsatz hat er sein Schätzchen wieder aufgebaut. Ein Hingucker, auf den der Krechtinger zurecht stolz sein darf.