Bocholt. Viele Fahrradfahrer freuen sich über den neuen Radweg am Bocholter Aasee. Endlich keine rot verschmutzten Räder und Hosen mehr, heißt es. Eure BOH-Lokalpilotin hat die Strecke mal getestet.
In Zeiten, in denen so wenig Flächen wie möglich versiegelt werden sollten, legt die Stadt Bocholt den Radweg am Aasee neu an. Die rote Asche ist weg, der neue Radweg ist nun ein Asphaltweg. Ist das nun gut oder schlecht, durchdacht oder nicht? In Zeiten, in denen Bürgern das Radfahren schmackhaft gemacht werden soll, braucht es attraktive Radwege. Die dürfen gerne breit angelegt sein, damit man – in E-Bike-Zeiten wichtig! – auch jederzeit überholen kann. Nach meiner Testfahrt kann ich sagen: Wow, hier kommt man jetzt gepflegt vorwärts.
Buksenpiepen nicht mehr rot eingefärbt
Gepflegt auch deshalb, weil die – wie man in Bocholt gerne sagt – Buksenpiepen jetzt sauber bleiben. Die rote Asche nämlich hat immer Spuren hinterlassen. Vor allem bei Regen war das Fahrradfahren am Aasee teils eine ganz schöne Sauerei. Will man angenehmes wie auch schnelles und auch weitgehend sauberes Vorankommen fördern, dann bleibt wohl kaum etwas anderes übrig, als Asphalt zu wählen.
Feuer frei für Skater
Und klar, es gibt natürlich noch weitere Sportarten, die viel Spaß machen, aber nicht überall durchführbar sind: Skaten zum Beispiel. Um den Aasee skaten, nein, das war bislang nicht möglich. Jetzt aber hat die Stadt Bocholt den neuen Radweg auch für die Skater freigegeben. Auf einer Breite von durchschnittlich drei Metern bleibt nun reichlich Platz für Mobilität. Und wenn man nun bedenkt, dass manch Radfahrer noch dazu einen Hund mitführt, dann sind breite Fahrräder durchaus sinnvoll.
3400 Meter langer Rundweg
Ich gestehe, dass die Info, auch hier am Aasee wieder Fläche zu versiegeln, für mich zunächst ein befremdlicher Gedanke war. Nach meiner Ausfahrt muss ich allerdings zugegeben: Es ist eine saubere Sache, da gibt’s nichts. Gut, natürlich hat es viele Bocholter genervt, denn seit Mitte Juni 2023 war der etwa 3400 Meter lange Rundweg im Bau. Ursprünglich war ein Zeitplan bis zum Ende des Jahres vorgesehen – nun konnten die Bauarbeiten jedoch deutlich früher beendet werden. Auch darum geht die Stadt Bocholt derzeit davon aus, dass auch die Kosten deutlich unter den veranschlagten Mitteln von 860.000 Euro liegen werden
Projektbaustein an dem Mobilitätskonzept
Stadtbaurat Daniel Zöhler ist vom Ergebnis begeistert: „Die Asphaltierung des Aasee-Radwegs ist ein Projektbaustein aus dem Mobilitätskonzept, welches mir persönlich und vielen Bocholtern am Herzen liegt”, so Zöhler. Die rote Asche sei ein Ärgernis und „nun endlich Geschichte”. Zöhler: „Da wir wissen, dass auch viele Inlineskater diese Strecke nutzen wollen, möchten wir den Radweg ausdrücklich auch für Inlineskater freigeben.”
Ziel: Veloroute vom Hochfeld bis nach Lowick
Der neue Radweg erfüllt nun die Anforderungen an eine moderne Veloroute. Ziel der Stadt Bocholt und wichtiger Bestandteil des Mobilitätskonzeptes ist der schrittweise Ausbau von attraktiven Radwegen und Velorouten im Stadtgebiet. Der Radweg am Aasee soll Teil einer Ost-West-Veloroute von Bocholt-Hochfeld bis nach Lowick werden. Ein nächster Bauabschnitt dieser Veloroute wird die Verbindung zwischen der versunkenen Brücke und dem Neutorplatz sein. Ziel ist der Baubeginn nächstes Jahr.
Haben ebenfalls eine Probefahrt unternommen (von links): Bauleiter Malte Küpper von der Firma G. Mesken, Max Scholten und Miriam Rüdiger vom städtischen Fachbereich Mobilität und Umwelt sowie der stellvertretende Fachbereichsleiter Jan Diesfeld vom Fachbereich Mobilität und Umwelt. Foto: © Stadt Bocholt