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Unkastrierte Fundkatzen bleiben ein Problem

Kurz gefasst:

Viel zu viele unkastrierte Katzen
Stadtverwaltung und Tierschützer vor großer Herausforderung
Katzenschutzverordnung von Haltern oft nicht beachte
Kontakt aufnehmen

Die große Zahl an Fundkatzen und verwilderte Katzenkolonien stellen die Vereine sowie die Stadtverwaltung seit Jahren vor große Herausforderungen. Wie kann man der Situation Herr werden?

Vertreter des Bocholter Tierschutzvereins, der Katzenhilfe Bocholt, des Bocholter Tiernotrufs und der Stadt Bocholt erinnern an die Katzenschutzverordnung. Foto: © Stadt Bocholt

Tiernotruf, Tierheim, Katzenhilfe und Stadt Bocholt – alle haben ein Problem: Fundkatzen und verwilderte Katzen, die nicht kastriert sind. Nun macht die Stadt Bocholt erneut auf das Problem aufmerksam – und weist auf die bestehende Kastrations- und Kennzeichnungspflicht hin.

Junge Katzen schon geschlechtsreif

Die große Zahl an Fundkatzen und verwilderten Katzenkolonien stellen die Vereine sowie die Stadtverwaltung seit Jahren vor große Herausforderungen. “Da die Tiere in vielen Fällen nicht kastriert sind und junge Katzen bereits wenige Monate nach der Geburt geschlechtsreif werden, kommt es immer wieder zu Kolonien verwilderter Tiere. Und das ist ein Problem”, erklärt Natascha Kempers von der Katzenhilfe Bocholt e.V.

In zehn Jahren 1.500 Katzen kastriert

Das habe für die Tiere auch einen gesundheitlichen Aspekt, so Kempers. “Unkastrierte Hauskatzen können beispielsweise Tumore an den Eierstöcken entwickeln”, sagt die Bocholterin. “Deswegen sollte eigentlich auch jede Hauskatze, die nicht rauskommt, kastriert sein.” Die Katzenhilfe Bocholt e.V. habe in den vergangenen 10 Jahren rund 1.500 wildlebende Katzen kastriert. Eine große Aufgabe für die Ehrenamtlichen, besonders problematisch seien die stark gestiegenen Kosten für die tierärztliche Versorgung.

Fundkatzen oft in schlechtem Zustand

Ähnliche Erfahrungen macht auch der Bocholter Tierschutzverein. Ein Großteil der Kosten des Tierheimbetriebes entfalle auf die vielen Fundkatzen, berichtete jetzt bei einem Treffen mit Vertretern der Stadt Bocholt Wolfgang Baten, Vorsitzender des Tierschutzvereins. Futter-, Personal- und Energiekosten seien stark gestiegen, oft seien die Tiere in schlechtem Zustand oder verletzt und benötigten tierärztliche Behandlung. Die städtische Kostenerstattung für Fundtiere musste daher zuletzt stark angehoben werden.

Fehlende Auffangstellen

Bettina Krabbe vom Tiernotruf bestätigte die Katzenproblematik. Allein in 2023 sei man in Bocholt zu 185 Einsätzen mit Katzen gerufen worden. Als ein Problem wurde von den Vereinen eine fehlende Auffangstelle benannt, um verwilderte Hauskatzen nach der Kastration oder nach Verletzungen für einige Tage in Obhut zu nehmen, bis sich diese erholt haben. 

Katzenschutzverordnung immer noch unbekannt?

Unkastrierte Freigängerkatzen dürfte es eigentlich nicht mehr geben, denn bereits seit dem 2019 gibt es eine Katzenschutzverordnung für den Kreis Borken, die auch die Bocholter Katzenhalter zur Kennzeichnung, Kastration und Registrierung ihrer Freigängerkatzen verpflichtet.

Möglicherweise ist diese Regelung noch nicht allen Katzenhaltern bekannt. Unterstützung in jeglicher Form ist bei den Tierschützern jederzeit willkommen und natürlich werden auch gerne Katzen sowohl vom Tierschutzverein als auch von der Katzenhilfe in ein neues Zuhause vermittelt.

Kontakte

Tierheim Bocholt, (02871) 23153, info(at)tierheimbocholt(dot)de

Katzenhilfe Bocholt e.V., (0177) 7104298, katzenhilfe-bocholt(at)hotmail(dot)de

Tiernotruf Bocholt e.V., (02871) 9911188, tiernotrufbocholt(at)gmail(dot)com

Foto: © Stadt Bocholt

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