Kolumne 1
Gistern was ik es weer teggenöwer bej de Naobers Käthe un Willi. Käthe meenen kots all to mej, dat denn Willi jetz doch en bättken vergäts wött. Ik waollen dat gar ne so richtig glöwen. Wenn man en bättken ölder all is, dann kann eene dat Hirn jao es ne Strikk spöllen, of watt düch au?
Jedenfalls bün ik röwer, üm mej denn Willi es genau te bekieken.
Ik segge: Williken, segg höres, wie geht et dej dann?
Willi: Alles prima. Ik hebb jetz en nej Hobby.
Ik segge: Watt dann?
Willi: Ik bün jetz inne Forschung tätig?
Käthe kekk mej ganz bedallert an un wuss gar ne, watt laoss was. Ik ook ne.
Ik segge: Dat is jao en doll Spöll. Kasse mej es erklärn, watt dau genau mökks?
Willi: Hach, Änne, dau glöws dat ne. De Forschung hölt mej denn ganzen Dag up Trab. Gistern häkk nao minne Brille e’forscht, weil ik Zeitung läsen waollen. Vandage forsch’ ik nao minne Schlöttel, ik waollen es en Ründeken üm’t Huus maken, maor dann komm’ ik jao ne meer rin. Un dat eene is doch wall sicher. Morgen bün ik garantiert ook weer denn ganzen Dag inne Forschung underwegges. Dat is so sicher as dat Amen inne Kerke.
Laot au watt hossebosseln, aue Änne
Wer ist Änne? Wer Änne International nicht kennt, hat die Welt verpennt. Änne macht sich ihre Welt, wie sie ihr gefällt. Und das tut Bocholts Kultfigur mit viel Humor und grundsätzlich auf Bocholter Platt. Damit sie aber auch jeder verstehen kann, hilft Änne mit der ein oder anderen Übersetzung (Translation) weiter. Änne ist 80 und mit der plattdeutschen Sprache aufgewachsen. Das heißt aber nicht, dass sich die gute Dame im lila Pullover und in grauer Gabardine-Hose in all den Jahren nicht auch Englisch beigebracht hätte. Hat sie. Und die zweite Weltsprache neben Bokelts Platt wendet sie immer dann an, wenn sie das Gefühl hat, irgendwer versteht nicht, was sie gerade so meint.