Bocholt/Dingden. Da staunte man in Hamminkelner Ortsteil Dingden nicht schlecht, als im November 2023 eine Woche lang ein Pferdeanhänger vor dem St. Josef-Haus stand. Der Grund: Die Bewohner der Senioreneinrichtung sollten die Möglichkeit bekommen, einfach mal durchzuatmen. Zwei Damen nutzten die Chance und unsere Redaktion begleitete sie auf ihrem ungewöhnlichen Sole-Gesundheitstrip.
Sole bei Atemwegserkrankungen
Wer seinen Atemwegen etwas Gutes tun will, sollte möglichst häufig Sole (Salzlösung) inhalieren. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS). Regelmäßige Sole-Inhalationen können nachweislich die Therapie von chronischen Atemwegserkrankungen wie chronischer Bronchitis und COPD sinnvoll ergänzen und unterstützen. Beschwerden durch vermehrte Schleimbildung, angeschwollene Schleimhäute und entzündetes Bronchialgewebe können durch das regelmäßige Inhalieren von Sole in Ergänzung zur medikamentösen Therapie und Lungensport effektiver gelindert werden. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung kann die Sole-Inhalation außerdem der Vorbeugung von Erkältungen, akuten Entzündungen der Bronchien (Bronchitis) und wiederkehrenden Stirn- oder Nebenhöhlenentzündungen dienen.
Sole-Anhänger: Drei Köpfe, eine Idee
Bocholts Ur-Kneippianer Günter Puhe stellte sich die Frage, ob Anwendungen nach Kneipp nicht auch mobil möglich sein könnten. Im Gespräch mit unserer Redaktion entstand der Kontakt zu Laura Klein-Herbers, die über einen Sole-Anhänger für Pferde verfügt. Beide tauschten sich aus und so entstand die Idee, den Anhänger, den die Bocholterin auch Menschen zur Inhalation zur Verfügung stellt, für eine Testphase einem Seniorenheim zur Verfügung zu stellen.
Zwei Heimbewohnerinnen auf weihnachtlicher Sole-Kur
Annette Himmelberg, Leiterin im St. Josef-Haus in Dingden, griff die Idee gerne auf. Und so wunderten sich nicht nur die Heimbewohner, sondern auch die Anwohner über den Pferdeanhänger, der da eine Woche nun vor der Senioreneinrichtung stehen sollte. Als die Bewohner des St. Josef-Hauses erfuhren, dass der Anhänger eine mobile Sole ist und sie diese ausprobieren könnten, waren zwei Damen gleich ganz vorne mit dabei: Elisabeth Brinkmann und Josefa Schlebusch.
Wohlfühlatmosphäre inklusive
Was die Damen und auch wir von BOH-Lokalpilot nicht wussten: Als sich den Heimbewohnerinnen die Seitentüre öffnete, blickten sie in einen weihnachtlich geschmückten und bestuhlten Raum. Sarah Blomen vom Sozialdienst, die Elisabeth und Josefa beim Testen begleitete, freute sich mit ihnen ganz nach dem Motto: Dieser ungewöhnliche Tripp sollte nicht nur der Gesundheit dienen, auch der Wohlfühlfaktor sollte nicht fehlen.
Hochwertig angereicherte Solelösung
Laura Klein-Herbers ist Pferdenärrin und verleiht den Anhänger an Halter, die ihren Tieren Gutes tun möchten. „Was dem Pferd gut tut, kann dem Menschen nicht schaden”, weiß die Bocholterin. „So, wie es nicht immer ganz einfach ist, sein Pferd fit und gesund zu halten, ist dies beim Menschen nicht anders. Das Inhalieren von Sole eignet sich zur Vorbeugung von Atemwegsinfekten, da es zu einer besseren Befeuchtung und Durchblutung der Atemwegsschleimhaut führt, was den natürlichen Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege merklich fördert. Bei der Soleverneblung wird durch Ultraschall aus der hochwertig angereicherten Solelösung ein mikrofeiner, trockener und tragfähiger Nebel erzeugt.” Ihr Sole-Anhänger sei eine gute Alternative zur Kur an der See.
Mobile Sole wie Spa de luxe
Die Rauminhalation ermöglicht Mensch und Tier eine stressfreie Inhalation ohne Maske. Zudem nimmt auch das größte Atmungsorgan, die Haut, den Solenebel auf und schleust diesen in den Organismus. Dass man aber noch dazu so viel Spaß haben kann, damit hatten weder wir noch die 35-Jährige Anhänger-Besitzerin gerechnet. Denn mit Elisabeth Brinkmann und Josefa Schlebusch durften wir zwei wirklich humorvolle ältere Damen auf ihrem Spa de luxe-Tripp begleiten. Und diese verrieten uns noch dazu, wie das geht: Wenn einem im Leben auch mal nicht zum lachen ist, dann muss man sich eben kitzeln.”